Wandern wo Natur Natur ist
Geschützte Tiere und prächtige Blumen- und Pflanzenarten: Auf den Wegen durch die Ursprünglichkeit Oberbayerns.
Unterwegs in Deutschlands einzigem Alpen-Nationalpark
Majestätisch erhebt sich der 2.700 Meter hohe „König“ Watzmann über dem Nationalpark Berchtesgaden. Vom Grund des Königssees bis rauf zum Gipfel erstrecken sich die unterschiedlichsten Lebensräume, in denen Murmeltiere, Steinböcke und sogar der Steinadler daheim sind. Zwischendrin genießen Kühe die saftigen Almwiesen. Im gesamten Gebiet gilt: Natur Natur sein lassen, um das kostbare Gut zu schützen. Ranger Klaus Melde weiß das am Besten: Auf geführten Touren zeigt er die Besonderheiten des Nationalparks und wo sich die schönsten Flecken befinden. Begleitet vom Zwitschern der Vögel und dem Läuten der Kuhglocken weckt er das Verständnis für eine natürliche Umwelt.
Entdeckertour durch Oberbayerns ersten Naturpark
Ob auf dem Grottenweg, Mythenweg oder entlang der geheimnisvollen Wasserwege: Mit der Brotzeit und dem Fernglas im Gepäck geht es durch den Naturpark der Ammergauer Alpen. Auf geführten Touren oder auf eigene Faust folgt man den Spuren des Biebers und entdeckt die farbenprächtigen Schmetterlinge im Weidmoos. Ganz gleich auf welchen Weg die Wahl fällt, der Blick nach oben kann sich lohnen, denn nicht selten ziehen Steinadler ihre Kreise über dem Naturpark. Im Frühjahr, wenn der König der Lüfte mit seiner auffälligen Balz beginnt, ist es die schönste Zeit ihn zu beobachten. Im sogenannten Girlandenflug zeigt er dann seine imposanten Flugkünste.
Osterseen: Wandern auf den Spuren der Eiszeit
Das Naturschutzgebiet zwischen schilfigen Ufern, Tümpeln und Seen: Die Osterseen südlich des Starnberger Sees bilden eine der größten und vielfältigsten Eiszerfallslandschaften des oberbayerischen Alpenvorlandes. Toteislöcher in den Gewässern, die vorwiegend über Grundwasser gespeist werden, zeugen noch heute von der letzten Eiszeit. Am bekanntesten ist die Blaue Gumpe südlich des Großen Ostersees. Da die Wände ihres Quelltrichters von weißem Kalk überzogen sind, schimmert das Wasser dort karibisch blau und sorgt sowohl bei großen als auch kleineren Wanderfreunden für Staunen. Über Wiesen, Felder und ruhige Forstwege lassen sich die 20 Moorgewässer zu Fuß umrunden. Der Blick reicht dabei über die blau-grünen Gewässer und Mischwälder hinweg, bis zu den oberbayerischen Alpen.
Wandern zwischen Altmühl und Donau, wo die Wildnis noch lebt
Vom südlichen Altmühltal durch das Wellheimer Trockental bis an den Rand des Donaumooses verläuft der Urdonautalsteig. Bei Neuburg zeigt sich die Donau wie sie einst vor 200 Jahren war, bevor man sie begradigt und hinter Dämme und Deiche gesperrt hat. Breit und verzweigt fließt sie hier durch die stille Natur und versorgt den dichten Auwald mit Leben. Buschwindröschen, Blauglöckchen und Bärlauch blühen im Wechsel zwischen den Bäumen und säumen den Weg mit zarten Farben und Düften. Fünf Tagesetappen führen durch die Geschichte der Donau und die unvergleichliche Landschaft, die ihr einstiger Flussweg hinterlassen hat.
Ein Besuch bei der Malvenlanghornbiene am Windsberg
Seit 1940 war sie in Bayern tot geglaubt, bis man sie 2006 im Naturschutzgebiet Windsberg im Landkreis Pfaffenhofen wieder entdeckte – die Malvenlanghornbiene. Diese ernährt sich ausschließlich von den Pollen und dem Nektar verschiedener Malvenarten. Da die Rosa-Malve auch an den Hängen und Wiesen des Windsbergs wächst, hat die Malven-Biene hier wieder ein Zuhause gefunden. Gemeinsam mit den Bienenzählern Cornelia Koch und Peter Bernhart geht es auf eine zweistündige Exkursion durch die Bienen- und Pflanzenwelt des Naturschutzgebietes Windsberg.
Moos und Moor: Ein Streifzug durch das Blaue Land
Eingebettet im Blauen Land, vor dem Wettersteingebirge und den Ammergauer Alpen, liegt das Murnauer Moos. Moore, Blüten- und Farnpflanzen, Streuwiesen und Wälder fügen sich bei dieser Wanderung durch Oberbayern zu einer facettenreichen Kulisse zusammen. Es ist kein Wunder, dass sich auch die Maler des „Blauen Reiters“ hier in Murnau inspirieren ließen. An der Seite eines Wanderführers lässt sich die ursprüngliche Moorlandschaft auf trockenem Fuße entdecken. Viele Wege verlaufen auch auf Holzbohlen, vorbei an Heidekraut und kleinen Bächen. Auf halber Strecke des beliebten Bohlenweges bietet eine Unterstandshütte Platz zum Rasten und im Gästebuch kann man sich verewigen und Grüße für die Nächsten hinterlassen.