Die oberbayerische Kultur ist mehr als Bier
Auf diesen Radwegen reisen Radfahrer in die Geschichte der Flößer, erfahren woher der Blaue Reiter stammt und entdecken den Ebersberger Forst sowie die Romantische Straße – Kunst und Kultur in Oberbayern!
Eine Radtour durchs Holz
Eintauchen in eine Zeit, wo der Wald die Lebensgrundlage der Menschen war: Der Ebersberger Forst ist eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete in Deutschland. Das gesamte Gebiet ist schachbrettartig eingeteilt, wodurch sich der Wald ideal mit dem Fahrrad erkunden lässt. Am Wildgehege im Wald können während einer Pause sogar Wildschweine, Hirsche und Rehe zwischen den Fichten und Buchen beobachtet werden. Auch ein 35 Meter hoher Aussichtsturm befindet sich im Forst: Wer ihn erklimmt, wird mit einem Ausblick auf das ganze Voralpenland vom Wettersteingebirge bis hin zu den Berchtesgadener Alpen belohnt. Am Rande des Forstgebietes befindet sich das Museum Wald und Umwelt. Candid Huber – einstiger Seelsorger, Priester, Ökonom und forstwirtschaftlicher Entwicklungshelfer, schuf hier im 17. Jahrhundert seine erste Holzbibliothek: Über 100 Holzarten, eine jede ausgestellt wie ein Buch.
Radln wo die Künstler malten und lebten
Auf den Spuren des Blauen Reiters führen drei verschiedene Touren durch das Murnauer Moos, das Loisachmoos und nach Kochel. Vom Haus der Gabriele Münther, Lebensgefährtin Kandinskys, in Murnau führen die Radwege durch das Blaue Land zum Franz-Marc-Museum in Kochel. 26 Mal- und Motivstationen begleiten die oberbayerischen Radwege und laden zum inspirativen Innehalten ein. Auch die Gartenlaube in der die Künstlervereinigung der Blaue Reiter seinen Ursprung hatte steht, in Sindelsdorf zur Besichtigung. „Beide liebten wir Blau, Marc Pferde, ich Reiter. So kam der Name von selbst.” – sagte Kandinsky einst über die Entstehung des Namens.
Die Isar und Loisach entlang, wo die Flößer zuhause sind
Vom Frühling bis in den späten Herbst, vom Morgengrauen bis zur Dunkelheit waren die Flößer zu Herzogszeiten unterwegs. Die Flößerstadt Wolfratshausen, wo Isar Loisach sich vereinen war lange Zeit die Zollstelle. Sie ist der Ausgangspunkt für die Radtour durch die Landschaft der beiden Flüsse. In fünf Tagesetappen geht es flussaufwärts die Loisach entlang, einmal um die Zugspitze und flussabwärts an der Isar wieder zurück zur Flößerstadt. Wie vor 500 Jahren sieht das Isartal hier aus, findet Josef Seitner, dessen Familie seit vier Generationen, seit 1860, schon das Floßrecht in Wolfratshausen inne hat. Auf der gesamten Route sorgen die Natur und die Alpen für ein spektakuläres Panorama.
Auf dem Benedikt-Radweg die Kindheit des damaligen Papstes entdecken
Terra Benedictina, das Benediktinische Land: Hier, zwischen Inn, Salzach und den Alpen war der ehemalige Papst Benedikt der XVI daheim. Der Benedikt-Radweg verrät einen Einblick in die Kindheit und Jugend des Joseph Ratzingers. Vom Geburtstort Marktl am Inn verläuft der ruhige Radweg durch seine früheren Wohnorte Tittmoning, Aschau am Inn und Traunstein. Die vom Papst Johannes Paul II. gepflanzte Papstlinde in Altötting zählt neben weiteren herausragenden Klosteranlagen und dem Marienheiligtum in Altötting zu den sehenswertesten Zielen des Radwegs.
Sieben Tage, 280 Kilometer: Radeln auf der Romantischen Straße
280 Kilometer von Würzburg bis nach Füssen – sieben Tage dauert die Radtour auf der Romantischen Straße. Oberbayern ist auch teil davon: Radfahrer durchqueren dabei auch die Landsberg-Ammersee-Lech Region, westlich von München. Stetiger Begleiter des Radweges, mit Landsberg am Lech als Zwischenetappe, sind die rauschenden Lechstaustufen des Flusses. Angekommen in der Stadt mit vielen Türmen, Toren und engen Gassen lässt sich das Mittelalter erleben. Bunte Häuser und ein lebhafter Marktplatz schmücken die Innenstadt, die von einer Stadtmauer des 15. Jahrhunderts eingerahmt wird. Naturbelassen geht die Strecke dann zwischen Ammersee und Lech weiter durch Peiting zur Wieskirche – eine der berühmtesten Rokokokirchen der Welt.