„I mog di“ klingt einfach schee. Und „Schmusn“ statt „Knutschen“ hat auch seinen ganz eigenen Charme. Aber wie genau geht Dating auf Oberbayerisch? Und was passiert, wenn’s mit dem Heiraten doch amoi länger dauert? Mit Blick auf den Valentinstag am 14. Februar stellen wir lebendige Traditionen rund um die Liebe vor. Dazu gibt’s romantische Ausflugtipps für Paare.
Speeddating mal anders
Einer muss den ersten Schritt machen, wenn man sich näherkommen will. In der knapp 1.400-Seelen-Gemeinde Antdorf im Pfaffenwinkel müssen Single Ladies sogar um die Wette rennen, um ein Date mit dem Junggesellen ihrer Wahl zu gewinnen. Alle drei Jahre, zuletzt 2024, findet der Antdorfer Mailauf statt und ist in dieser Form einzigartig in Oberbayern und Deutschland. Dabei setzen sich die ledigen Männer des Dorfes in einer Reihe auf eine Bank auf einer Wiese. Am anderen Ende der Wiese stellen sich die jungen Frauen des Dorfes auf und machen sich bereit, im Sprint als erste den Mann ihrer Wahl zu erreichen. Das Besondere dabei: Die Männer drehen ihnen den Rücken zu. Dating auf Oberbayerisch ist hier eine spannende Mischung aus Speed- und Blinddating. Als Gewinn verbringen die beiden den Festtag miteinander und haben die Chance, sich besser kennenzulernen.
Mit der Leiter zur Liebsten
Eine etwas diskretere Art, mit der vor allem früher junge Burschen heimlich Zeit bei ihrer Angebeteten verbringen konnten, ist das Fensterln. Da es nicht gerne gesehen wurde, wenn eine unverheiratete junge Frau Zeit mit einem Burschen verbrachte, war die einzige Möglichkeit, diskret über eine Leiter in das Zimmer der Frau zu gelangen. Aber wehe, wenn man sich dabei erwischen ließ! Heutzutage wird diese Tradition nur noch zum Spaß ausgelebt, erinnert aber auf liebenswürdige Weise an die Hürden, die junge Liebespaare in früheren Zeiten überwinden mussten, um miteinander Zeit zu verbringen.
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Botanische Bsonderheit
Ein Brauch, der heutzutage nach wie vor anzutreffen ist, ist das Aufstellen des „Hungabams“ (Hungerbaum) . Ist ein Paar seit sieben Jahren zusammen, ohne zu heiraten, so stellen Freunde und Verwandte im Garten des Paares einen möglichst krummen und trockenen Baum auf, der mit allerlei Krempel geschmückt wird. Er dient als freundliche Erinnerung an das Paar, zu heiraten und der Beziehung so ein „ordentliches“ Dach zu geben. Ebenso müssen sie in jedem weiteren Jahr, in dem nicht geheiratet wird, ein Fest für die Aufsteller des Baums organisieren.
Wir lieben unsere Traditionen – aber selbstverständlich bietet die Region auch zeitgemäße und zeitlose Gelegenheiten für Ausflüge zu zweit:
Am 14. Februar geht die Sonne um 7:20 Uhr auf – wie wäre es mit einer Sonnenaufgangstour ab Oberaudorf? Mit mitgebrachtem Kaffee und Broten ist der Start in den Tag perfekt. Oder, wer es lieber gemütlich angeht, ist pünktlich um 17:35 Uhr am Gipfel und genießt einen stimmungsvollen Sundowner zu zweit.
Zu zweit ganz privat entspannen im Dorfbad Tannermühl mit Naturgumpen in Bayrischzell. Oder Sie gönnen sich Winterwellness in der Therme Bad Endorf.
…beim Langlauf – auf den 160 km des Langlauf-Netzes in Ruhpolding ist für jeden etwas dabei.
Wie wäre eine Eselwanderung am Starnberger See? In tierischer Begleitung den bildhübschen See bewundern und König Ludwigs Spuren nachfühlen.
Tolles Geschenk für Kaffeeliebhaber:innen, das den Kaffee zuhause auf ein neues Level hebt: Barista-Kurs bei CaTienda in Töging am Inn.
Was verbindet mehr als eine gemeinsame Reise? Im Weltwald bei Freising kann man 300 Baumarten von verschiedenen Kontinenten bewundern. Besonders romantisch: In vielen Kulturen gilt eine bestimmte Baumart als Liebesbaum – vielleicht findet man hier den ganz eigenen Liebesbaum?
Die gibt’s sogar im Winter – in der neu eröffneten O2-Surftown bei Freising. Hier kann man für den Sommer auf dem Eisbach trainieren, egal ob First-Timer oder Expert.
Wir wünschen einen romatischen Valentinstag!