Osterbrunnen in Oberbayern
© KUS Pfaffenhofen

Osterbräuche

Kultur

So feiert Oberbayern Ostern

Wenn der Schnee zur Osterzeit beginnt zu schmelzen, dann erwachen nicht nur die Frühlingsblumen, sondern auch alte, spannende Bräuche rund um das Osterfest zum Leben.


‘Osterhasen-Express’ mit Ostereiersuche im Wald

Erleben Sie eine Ostereiersuche im nostlagischen Dieseltriebwagen aus dem Jahr 1962. Die Lokalbahn pendelt am Ostersonntag und Ostermontag durch die Frühlingslandschaft des nördlichen Chiemgaus von Endorf nach Obing.

Weitere Informationen finden Sie unter:www.leo-online.org

Osterbrunnen in Pörnbach

Mit mehr als 5500 kunstvoll gestalteten Ostereiern wird auch der Pörnbacher Osterbrunnen wieder zahlreiche, staunende Besucher auf den Kirchplatz locken. Bewundert werden können neben den aufwändig verzierten Hühner- und Gänseeiern auch die, bis zu 15 Zentimeter großen, handbemalten Straußeneier. Der geschmückte Brunnen, dessen Tradition bereits seit 1999 gewahrt wird, gilt als einer der schönsten und aufwendigsten Brunnen der Region. Bis zum „Weißen Sonntag“, also dem Sonntag nach Ostern, haben Besucher die Gelegenheit sich den Brunnen anzusehen.

Zum Video:www.youtube.com

Palmbuschen und Palmstangen

Der Palmsonntag ist für die Buben im Isarwinkel ein besonderer Tag. Festlich herausgeputzt in ihren echten Lenggrieser Trachten dürfen sie beim Zug durch das Flößerdorf zum „Dom des Isarwinkels“, der barocken Lenggrieser Pfarrkirche, die bis zu 4 m langen Palmstangen tragen.

Die Palmstangen sind echte Kunstwerke: die Holzstangen werden mit Grün, z. B. Efeu oder Buchsbaum verziert und werden mit vielen Palmbuschen besteckt. Die Palmbuschen selbst werden aus Palmkätzchen (Weidenkätzchen)  – manche auch zusätzlich mit Buchsgrün – auf gleiche Länge gebunden und die Stiele anschließend mit gespaltenen Weidentrieben umwickelt. Mehr dazu unter: www.lenggries.de

Das steckt hinter Oarscheibn

Zu Ostern gehört auch das „Oarscheib´n” am Ostersonntag und Ostermontag, das noch von vielen Familien in Bayern praktiziert wird. Zwei Rechen werden nebeneinandergelegt. Dann lässt man die Ostereier über die Rinne, die die Rechenstiele jetzt bilden, hinunterrollen. So geht das Spiel: Auf das erste Ei, das über die Rinne im Gras landet, wird ein Cent gelegt. Der nächste Mitspieler muss jetzt versuchen, mit seinem Ei das Geldstück vom anderen Ei runterzustoßen, natürlich auch auf die gleiche Weise über die Rechenstiele. Wenn dies gelingt, gehört dem zweiten Mitspieler das Geld. Auf dem Wendelstein im Chiemsee-Alpenland werden die Kinder, die am meisten “Oa schaibn” mit einem Preis belohnt.


Speisenweihe und Osterfeuerlauf

Bei der oberbayerischen Speisenweihe werden Körbe mit bunt gefärbten Eiern, Brot, Salz und gebackenem Osterlamm in der Kirche geweiht und anschließend beim traditionellen Osterfrühstück verzehrt. Die dabei übrig gebliebenen Eierschalen werden auf den Feldern und in den Gärten vergraben, um das Land mit Segen und Fruchtbarkeit zu beschenken. Weniger bekannt als die Speisenweihe ist das Osterfeuerlaufen. Dabei entzünden die Burschen eines Dorfes trockene Baumschwämme am Osterfeuer und tragen die brennenden Schwämme durchs Dorf. In jedem Haus werfen die Burschen ein glühendes Schwammstückchen zum Schutz der Bewohner ins Herdfeuer.

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